AT
/
RENAISSANCE 1420 - 1575

Die Epochenbezeichnung Renaissance wurde erst zu Beginn des 19. Jahrhunderts vergeben und bezieht sich dem Wortursprung[1] nach auf die Wiedergeburt der Antike. Als Wiege der Renaissance gilt Italien, auch in Deutschland und Österreich finden wir ab 1500 Ausprägungen dieser Stilepoche. In Frankreich setzte sich vor allem die Renaissance-Architektur durch.[2] In italienischen Städten entstanden Wissenszentren, die den Menschen von mittelalterlichen Vorstellungen lösten und ihn in den Mittelpunkt rückten. Man ging davon aus, dass ein nach antiken Lehren humanistisch gebildeter Mensch seine Talente am besten entfalten und damit seinen Teil zum neu strukturierten gesellschaftlichen Leben beitragen kann. Historisch gesehen[3] erstarkten die Medici in Florenz und waren wichtige Förderer der Künste. In Frankreich begann die Inquisition, arabische Besatzer wurden aus Spanien vertrieben, Kolumbus entdeckte 1492 Amerika. Luthers Thesen wurden veröffentlicht und die Reformation setzte ein.
Bauernkriege, türkische Belagerung und Unruhen in verschiedenen Teilen des heutigen Europas prägten die Epoche. Künstlerisch betrachtet wurde nun die Zentralperspektive angewandt, um ein möglich naturtreues Kunstwerk zu schaffen. Architekturen wurden denen der Antike nachempfunden und auf Basis des goldenen Schnitts erbaut. Die ideale harmonische Schönheit galt als Maß aller Dinge. Neben diesen Neuerungen wurde der Buchdruck erfunden, Globen und Weltkarten erstellt, die Grundlage für das heliozentrische Weltbild gelegt und dergleichen mehr.
Die Rolle der Frau in dieser Epoche ist nach wie vor jene der Mutter und Ehefrau. Bildung zielte auf die Erlernung praktischer Fähigkeiten für die Ehe und das häuslich Leben wie Kochen, Handarbeit, Kindererziehung, Haushalt ab.[4] Manche wenige Frauen wurden humanistisch gebildet, konnten in familiären Betrieben mitarbeiten oder als Nonnen in Klöstern leben. Die meisten jedoch arbeiteten auf den Feldern. Die Kindersterblichkeit, Sterblichkeit bei der Geburt und Gefahr durch Seuchen waren sehr hoch.[5] In der Kunst wurden Frauen als Maria oder Eva in christlichem Kontext dargestellt, als Venus oder in Form anderer mythologischer Gestalten. Adelige oder reiche Damen wurden mit oder ohne Familie porträtiert. Da es in dieser Zeit zu einer Wiederbelebung der Antike kam, tauchen auch vermehrt nackte Frauen als Venus oder in Mythengestalt auf, meist bleibt es bei einer Andeutung des Geschlechts als Schamdreieck. Wenige Ausnahmen, v.a. deutsche und niederländische Künstler, deuten auch Schamhaar und Schamlippen an.

 11-27-Geburt der Venus Botticelli-Vorsch  11-28-Garten der Lueste Bosch-Vorsch  11-29-Adam und Eva Duerer-Vorsch  11-30-Vulva und Anus Vinci-Vorsch 11-31-Schlummernde Venus Giorgione-Vorsch 11-32-Neujahrsgruss mit drei Hexen Grien-Vorsch 11-33-Der Tod und das Maedchen Grien-Vorsch  11-34-Ruhende Quellnymphe Cranach-Vorsch
 leer-1  leer-1