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Hieronymus Bosch
Der Garten der Lüste
Ca. 1500
Museo Nacional del Prado Madrid, Spanien

11-28-Garten der Lueste Bosch

Bildrechte (Foto / Werk):
CC0 // Wikipedia

Quellenangabe:
http://de.wikipedia.org/wiki/
Hieronymus_Boschs_Triptychen#
Triptychon_Der_Garten_der_L.C
3.BCste


    Das Triptychon[1] zeigt links den Blick auf den Garten Eden, in der Mitte den Garten der Lüste und rechts die musikalische Hölle.[2] Die kleinteiligen Szenen wurden übereinander gemalt – im linken Bild erscheinen Adam und Eva mit Gott, der als eine der wenigen Figuren bekleidet ist. Der Großteil der dargestellten Menschen ist nackt. Genitalien oder Schamhaar sind weder bei den männlichen noch bei den weiblichen Figuren explizit und naturalistisch dargestellt. Scheinbar war die Darstellung des Geschlechts in der Renaissance noch mit einem großen Tabu behaftet, denn außer der „ostentatio genitalium" – darunter versteht man die künstlerische Umsetzung des männlichen Genitals am Leib Christi[3] - wird das Geschlecht ausgespart, verschleiert oder unvollständig abgebildet. Interessant in der Interpretation der Mitteltafel ist die Meinung von Wilhelm Fraenger,[4] der darin das Bild eines befreiten Liebesparadieses sah, in dem sich die Menschen der Erotik und der lustvollen Sexualität hingeben. Andere Kunsthistoriker konnten dieser Theorie nichts abgewinnen. Sie argumentierten, dass das jenseitige Paradies, so wie die Hölle, essentielle Glaubensrealität war, und dass der Gedanke einer Befreiung der unterdrückten Sexualität ein Produkt des 20. Jahrhunderts sei und in der Renaissance noch nicht gedacht wurde.[5] Bosch selbst solle sich von einer „auf Fantasie gegründeten Sehnsucht nach dem Jenseitigen Paradies"[6] distanziert haben.

Biografie: http://de.wikipedia.org/wiki/Hieronymus_Bosch