Leonardo da Vinci beschäftigte sich Zeit seines Lebens damit, ein möglichst naturgetreues Abbild des Menschen in Bezug auf Bewegungen, Mimik, Anatomie und Ausdruckskraft in seinen Bildern zu schaffen. Dazu sezierte er Leichen und studierte die Verbindungen zwischen Sehnen, Muskeln und Knochen.[1] Interesse hegte er auch an der Entstehung des Lebens im weiblichen Körper. Das Bild „Vulva und Anus“ ist die erste vollständige, wenn auch nicht reale Abbildung des weiblichen Genitals, indem es Schamdreieck, äußere und andeutungsweise innere Schamlippen, Klitoris und Vagina zeigt. Auch das Schamhaar ist angedeutet. Die Vagina erscheint als schwarze Höhlung, die Schamlippen sind nicht naturalistisch abgebildet. Vielleicht war das Tabu zu groß, das Geschlechtsorgan wirklichkeitsgetreu zu zeichnen, denn die Fähigkeit hatte der Künstler mit Sicherheit. Inwieweit die Skizze der Öffentlichkeit zugänglich war, ist nicht nachweisbar, die direkte Auseinandersetzung mit dem weiblichen Geschlechtsorgan ist für die damalige Zeit einzigartig.

Biografie: http://de.wikipedia.org/wiki/Leonardo_da_Vinci