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WEIBLICHER ZYKLUS

Der weibliche Zyklus (Menstruationszyklus oder Ovarialzyklus) umfasst im Schnitt 28 Tage, aber auch eine Dauer von 23 bis 35 Tagen gilt als normal. Laut Definition gilt der erste Beginn der Monatsblutung als erster Tag des Zyklus [MENSTRUATION], da dieser das sichtbarste Zeichen des Zyklus darstellt. [1]

Ablauf
Der Zyklus beginnt mit dem Einsetzen der Menstruation am Tag 0, die Blutung kann bis zu Tag 7 dauern. Währenddessen beginnt eine neue Eizelle (manchmal auch zwei) im Ovar [EIERSTÖCKE] heranzureifen. Um Tag 14 herum findet der Eisprung statt, die gereifte Eizelle verlässt das Ovar und beginnt ihre Reise im Eileiter [EILEITER] Richtung Gebärmutter [GEBÄRMUTTER]. In den ersten 24 h nach dem Eisprung kann die Eizelle nun durch Spermien befruchtet werden. Zudem steigt die Körpertemperatur ab dem Eisprung bis zur nächsten Blutung um einen halben Grad an. [1] [2]

3 bis 4 Tage nach dem Eisprung hat die Eizelle die Gebärmutter erreicht. Eine befruchtete Eizelle kann sich nun in die Gebärmutterschleimhaut einnisten (Nidation), eine Schwangerschaft kann ihren Anfang nehmen. [1] [2] [EMPFÄNGNIS]

Falls keine Befruchtung stattgefunden hat, wird die Eizelle durch Makrophagen (Zellen des Immunsystems) abgebaut. [4] Etwa 14 Tage nach dem Eisprung setzt in diesem Fall die Blutung ein, bei der die oberste Schleimhautschicht der Gebärmutter abgestoßen wird. Ein neuer Zyklus beginnt. [1] [2]

Hormone
Der Zyklus der Frau wird von Hormonen gesteuert: GnRH (Gonadotropin Releasing Hormon), FSH (Follikel stimulierendes Hormon), LH (Luteinisierendes Hormon), Östrogene und Progesteron. Das übergeschaltete Steuerzentrum des Zyklus liegt im Gehirn, welches im Wechselspiel mit den weiblichen Geschlechtsdrüsen und der Eizelle agiert. [3] [4]

Der Hypothalamus, eine Hormondrüse im Gehirn schüttet GnRH aus, und kann so die Freisetzung von FSH und LH aus der Epiphyse (Hirnanhangsdrüse) stimulieren. In der ersten Zyklushälfte wächst die heranreifende Eizelle unter dem Einfluss des FSH (Follikel-stimulierendes Hormon) und schüttet Östradiol (ein Östrogen) aus. Sobald das Östradiol eine gewisse Konzentration erreicht hat, kommt es zu einer Ausschüttung von LH (Luteinisierendes Hormon) aus der Hirnanhangsdrüse. Das LH löst den Eisprung aus, die Eizelle verlässt mit dem Follikel das Ovar. Der Follikel stellt bis zu diesem Zeitpunkt die Schutzhülle der Eizelle dar, nun entwickelt sich der Follikel zum Gelbkörper weiter, welcher Östrogen und Progesteron bildet. Östrogen und Progesteron führen zu einer guten Durchblutung und Reifung der Gebärmutterschleimhaut. Wenn keine Nidation stattfindet, verkümmert der Gelbkörper, der Progesteronspiegel sinkt ab und die Regelblutung setzt ein. [3] [4] [5]


Weiterführende Links:
Menstruation, Sexplantation, Dr. Lindsey Doe, 2014 (YouTube)

zyklus

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© Kerstin Rajnar, 2016