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JUGEND

„Die Jugend wäre eine noch viel schönere Zeit, wenn sie etwas später im Leben käme." Charles Chaplin [1].

Die Jugend beschreibt die Zeit der Geschlechtsreife, auch Adoleszenz oder Pubertät genannt. Experten sind sich immer noch uneinig, welchen Zeitraum sie genau umfasst, da dieser je nach Berücksichtigung der biologischen, psychologischen oder physischen Veränderungen variiert. Als Arbeitshypothese verwendet man oft den Zeitrahmen vom 8. bis zum 20. Lebensjahr.[2] [3]

Zu Beginn stimulieren Drüsen im Gehirn über Neurotransmitter die Eierstöcke bei den Mädchen bzw. die Hoden bei den Jungen. Daraufhin werden Geschlechtshormone freigesetzt, bei Mädchen vor allem Östrogene und Progesteron, sowie in geringerem Maße Testosteron. Dieser Prozess kann sich unter Stress, bei Nährstoffmangel, Trauma etc. verzögern. [3] [4] [5]

Die Hormone führen zur Ausbildung von Schambehaarung, das Brustgewebe entwickelt sich, die erste Regelblutung (Menarche) setzt ein und die Vagina und der Uterus bereiten sich auf möglichen Geschlechtsverkehr und Schwangerschaften vor. [3] [5]. Auch die Physiologie der Vagina verändert sich, der zuerst neutrale pH Wert der Vagina sinkt nun in den sauren Bereich, auf einen pH Wert von 4. Dies schützt die Vagina besser vor Keimen und Krankheiten. [6]

Auch das junge Gehirn erlebt einen Umstrukturierungsprozess durch die Flutung der Hormone. Die Sexualität erlebt ein turbulentes Erwachen.
Nach Anna Freud (österreichisch-britische Psychoanalytikerin, Tochter von Sigmund Freud) führt die Freisetzung neuer libidinöser Energien zu impulsiver Neugier, Egozentrik und auch Aggression. [7] Das „Ich" wird stärker über Abgrenzung definiert, was sich oft in einer Ablehnung gegenüber Erzieher_innen äußert. [3]

Nach dem psychosozialen Model von E. H. Erikson (deutsch-US-amerikanischer Psychoanalytiker und Vertreter der psychoanalytischen Ich-Psychologie) ist die Jugend, welche in seiner These das 13.-20. Lebensjahr umfasst, geprägt von Identitätsfindung. Das In-Frage-Stellen der Bezugspersonen, die Rolle in der gleichaltrigen Gruppe, Auseinandersetzung mit dem anderen Geschlecht, Rolle im Beruf, sowie die große Frage- „Wer bin ich?", werden aufgeworfen. Ermöglichen vorhergegangene Situationen eine positive Bilanz und ein gesundes Selbstbewusstsein, kann sich eine stabile Ich-Identität entwickeln. Bei überwiegend negativen Erfahrungen kommt es zu einer Identitätsdiffusion, Jugendliche suchen dann gerne Halt in Gruppen mit klaren Strukturen. [8]