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SCHUTZ DURCH METALL

Bei dieser Art der Verhütung verwendet man flexible Kunststoffgerüste, die mit Kupfer, Silber oder Gold beschichtet sind. Jene haben äußerlich betrachtet unterschiedliche Formen. Die Kunststoffgerüste werden durch den Gebärmutterhals (Zervix) von einer Gynäkologin oder einem Gynäkologen in die Gebärmutter (Uterus) eingebracht, und wirken dort lokal über die Abgabe von Metallionen[1] [2]

Wirkungsmechanismen: Durch das Einbringen eines Fremdkörpers kommt es zu einer sterilen, reversiblen Entzündung im Uterus, welches ein Einnisten der Eizelle verhindert. Kupferionen wirken toxisch und hemmend auf Spermien. Zusätzlich wird die Funktion der Eileiter gestört, sodass der Transport von Eizellen und Spermien behindert wird. [2] [3]

Vorteile: Diese Verhütungsmethoden sind komplett hormonfrei und wirken bis zu 5 Jahre. [2]

Nachteile: Es treten gelegentlich verstärkte und schmerzvollere Regelblutungen auf, sowie mögliche weitere Komplikationen (bei <3% der Anwenderinnen wurden Entzündungen des Genitaltrakts beobachtet.) [2]

Schutz: Besonderen Schutz gegen Geschlechtskrankheiten bietet diese Form der Kontrazeption nicht. [1] [2]

Pearl-Index*: 0,1-3; diese Verhütungsmethode ist äußerst sicher. [1]

Kupferspirale
Die Kupferspirale besteht aus einem T-förmigen Kunststoffgerüst, welches am vertikalen Part mit Kupfer umwickelt ist. Die Beschichtung mit 275 mg Kupfer hält für 3 Jahre. Spiralen mit 375 mg Kupfer können 5 Jahre lang verwendet werden. [2]
Pearl-Index*: 0,9-3; Insgesamt ist diese Verhütungsform sehr sicher [1]
Kosten Österreich: 300-500 € für einen Wirkungszeitraum von 3 bis 5 Jahre. [4] [5]

Silberspirale und Goldspirale
Optisch gleichen die Silber- und Goldspiralen der Kupferspiralen. Es wird jedoch eine Legierung aus Kupfer und Edelmetall verwendet, oder ein Kupferdraht mit einem Kern aus Silber oder Gold. Der Vorteil gegenüber reinem Kupfer soll eine keimhem- mende Wirkung sowie ein Schutz vor Korrosion sein. Auch vertreten einige Ärzt_innen die Ansicht, dass eine Goldspirale dadurch bis zu 10 Jahre, oder sogar lebenslang, wirksam sei. Diese Vermutungen haben allerdings keine wissenschaftliche Basis. [6] [7] [8]
Pearl-Index*: ähnlich der Kupferspirale
Kosten Österreich: 250-450 € für einen Wirkungszeitraum bis 5 Jahre. [7]

Kupferkettchen
Die Kupferkette besteht aus kleinen Kupferzylindern, die - ähnlich einer Kette - auf einem Kunststoff-Faden aufgereiht sind. Mithilfe einer schmalen Nadel wird diese an der Uterusschleimhaut befestigt. Dieser Vorgang kann schmerzvoll sein, auch ein Durchstoßen der Uteruswand ist möglich. [9] Das Kettchen wirkt ähnlich wie die Kupferspirale. Laut einer Studie im „British Journal of Family Planning" ist das Kupferkettchen sicherer als alle anderen Verhütungsarten mit Metall. [10]
Pearl-Index*: 0,1-0,3. [10]
Kosten Österreich: 200-500 € für einen Wirkungszeitraum bis 5 Jahre. [9]

Kupferball/Intrauteriner Ball (IUB)
Der gebärmutterfreundlich geformte Draht ist mit einer weißen Polymerschicht ummantelt. Darauf aufgefädelt befinden sich 17 Kupferperlen. Hierbei wird eine Legierung mit Formgedächtnis (Memorymetalle sind spezielle Metalle, die in zwei unterschiedlichen Kristallstrukturen existieren können) verwendet. Über ein dünnes Röhrchen wird der Kupferball in den Uterus eingebracht, und kann dort seine 3-dimensionale Struktur entfalten.

Der Kupferball verbleibt für 5 Jahre im Uterus. Da er in Österreich erst seit 2015 auf dem Markt ist, gibt es noch keine genauen Zahlen zur Sicherheit oder zum Preis. Die Wirksamkeit wird etwa wie die der Antibabypille oder der Kupferspirale geschätzt. [11] Manche Frauenärzt_innen haben den Kupferball bereits in ihr Leistungsspektrum eingebaut.
Kosten Österreich: ca. 400 € ähnlich wie Kupferspirale und Co. [12]

Weiterführender Links:
Formenvielfalt der Spiralen (Museum für Verhütung und Schwangerschaftsabbruch)

* Der Pearl-Index (PI) gibt an, wie viele von 100 Frauen innerhalb eines Jahres ungewollt schwanger werden. Ohne jegliche Verhütung liegt der PI bei 85 bis 90. Je niedriger der PI, desto sicherer ist die gewählte Methode. Je nach Studie und Beobachter kann sich der Pearl-Index ändern. [1]