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MASTURBATION

Definition
Masturbation (Selbstbefriedigung, Autoerotik, Onanie) bezeichnet die aktive sexuelle Stimulation der Genitalien durch Hände oder Hilfsgegenstände, wie etwa Vibratoren. Der Ursprung des Wortes Masturbation liegt im Lateinischen und leitet sich vermutlich von „Manustupratio" („Schändung mit der Hand"), oder von „mas-" („männlich") und „turbare" („stören, heftig bewegen") ab. [1] [2] [3] [4]

Geschichte
Die Abwertung der Masturbation begann laut Thomas Laqueur (Autor von „Solitary Sex") [EIN-GESCHLECHT-MODELL] im 18. Jahrhundert. In England, um 1712, wurde anonym das Werk "Onania; or, The Heinous Sin of Self Pollution [...]" publiziert. Nicht verifizierbare medizinische Folgen von Selbstbefriedigung (Hautkrankheiten, Erblindung, Verdummung etc.) wurden mit moralischen, philosophischen und pädagogischen Anschauungen kombiniert. Die Auseinandersetzung mit der „Selbstbefleckung" setzt sich in den Geisteswissenschaften, etwa durch Immanuel Kant (deutscher Philosoph der Aufklärung), fort. Anfang des 20. Jahrhunderts kamen neue Thesen auf: Sigmund Freud (Wiener Begründer der Psychoanalyse) erklärte die Masturbation bei Kindern als eine natürliche Entwicklungsphase. Im Zuge der sexuellen Revolution wurde die Masturbation durch die Sexualwissenschaften zu einem natürlichen, gesunden Verhalten erklärt. [2] [3] [5]

Medizin
Auf rein biologischer Ebene wirkt sich Masturbation vielfach positiv auf den Körper aus. Jeder erlebte Orgasmus stärkt die Beckenbodenmuskulatur, hilft Blasenschwäche vorzubeugen und trainiert die sexuelle Erregungsreaktion des Körpers. Zudem wirkt sich bei Männern häufiges Masturbieren positiv auf Gesundheit der Prostata aus Die Ausschüttung von Neurotransmittern, wie Oxytocin, Endorphine und Testosteron, senken den Stresslevel und erhöhen die Schmerzschwelle. [1] [2] [3] [6]

Psychologie
Masturbation gilt in den Sexualwissenschaften als Ausdruck einer natürlichen sexuellen Entwicklung. Im Zuge der Autoerotik kann man seinen eigenen Körper besser kennenlernen und seine eigene Lust (wieder)entdecken. Speziell für Menschen mit sexuellen Problemen lautet der Rat einiger Sexualforscher_innen: Experte für den eigenen Körper und die eigene Lust zu werden, bevor man sich der komplexen zwischenmenschlichen Sexualität widmet. [2] [3]

Fun Fact
Cornflakes wurden ursprünglich von den Kellogs Brüdern entwickelt, um Masturbation zu verhindern. Da das originale Rezept allerdings wenig schmackhaft war, wurde Zucker hinzugefügt, und so die allseits beliebten Frühstücksflocken geschaffen. [7] [8]