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WEIBLICHE EJAKULATION

Definition
Die Ejakulation der Frau, auch als Freudenfluss, Liebessaft oder „Squirting" bezeichnet, stellt ein Phänomen dar, welches den weiblichen Orgasmus begleiten kann. [1] [2] [3]

Statistik
Etwa ein Drittel der Frauen kennen das Phänomen der weiblichen Ejakulation. Unter lesbischen Frauen steigt der Anteil auf etwa die Hälfte an, möglicherweise weil sich diese beim Sex genauer beobachten. [1] [3]

Stand der Forschung
Die weibliche Ejakulation scheint eng mit der Funktion der weiblichen Prostata [PROSTATA] zusammenzuhängen. Durchgehend zeigten Studien, dass im Ejakulat der Frau hohe Werte an saurer Prostata-Phosphatase (abgekürzt PAP, von engl. prostatic acid phosphatase) gefunden wurden, ähnlich der Flüssigkeit aus der Prostata des Mannes. [3] [4] [5] Andererseits wurde auch bei Ultraschalluntersuchungen eine Entleerung der Blase registriert. [1] Die Menge des Ejakulats kann von etwa einem Teelöffel bis zu einer Teetasse schwanken. [3]

Die Ejakulation der Frau variiert innerhalb individueller sexueller Prägung, der Stärke des Beckenbodens und seiner Kontraktion beim Höhepunkt, sowie der Ausformung der Prostata. In manchen Fällen scheint vor allem Drüsensekret der Prostata ejakuliert zu werden, in anderen hingegen scheint die Kontraktion der Beckenmuskeln so stark zu sein, dass sämtliche Flüssigkeit aus dem Becken „herausgepresst" wird. Dies berichten auch Frauen, die regelmäßig „squirten" (Ejakulation mit großen Flüssigkeitsmengen). Der Orgasmus wird von einer mehr oder weniger großen Entladung von Ejakulat begleitet, während der überaus starken Kontraktion kann auch der Penis des Sexualpartners aus dem weiblichen Becken hinausgedrückt und so der Geschlechtsverkehr unterbrochen werden. [2] [3] [5] [6]

Kultur
Die Ejakulation der Frau ist in asiatischen Kulturen schon länger bekannt, in der westlichen Welt hingegen kommt das Wissen um das „Abspritzen" der Frauen erst langsam wieder ins Bewusstsein. [1] [2] [6]

Die medizinische Frage, ob die Ejakulation der Frau nun Urin oder Prostatasekret sei, hat eine interessante Konsequenz:
In Großbritannien wurden Pornofilme der Kategorie „Squirting" verboten, weil es zu stark an Urophilie (die sexuelle Vorliebe für Urin, evtl. verbunden mit einer Uropotie, dem Trinken von Urin) erinnerte, welches in England als sehr obszön gilt. Da allerdings Pornographie ein visuelles Medium ist und die weibliche Ejakulation der einzig visuelle Beweis des weiblichen Höhepunktes darstellt, ist dieses Verbot gleichbedeutend mit einer Großhandels Zensur der weiblichen sexuellen Lust in expliziten Medien. Dies haben zahllose Frauen kritisiert, doch mit bislang ausbleibendem Erfolg. Es bleibt zu hoffen, dass die Zensor_innen die Erfahrungsberichte der Frauen ernstnehmen, denn die weibliche Ejakulation ist keine Form der Inkontinenz, sondern ein natürliches Begleitphänomen des weiblichen Orgasmus. [1] [7] [8]

Weiterführende Links:
Female Ejaculation, sexplantations, 2015 (You Tube)
Weibliche Quelle - Alles über weibliche Ejakulation, Laura Méritt (Webseite)