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IN-VITRO-FERTILISATION

Die In-vitro-Fertilisation (von lat. in vitro - im Glas) [1] ist eine Standardmethode der Reproduktionsmedizin, bei der es zu einer Befruchtung von Eizellen durch Spermien außerhalb des Körpers kommt. Diese Technik wird auch als künstliche Befruchtung oder Reagenzglasbefruchtung bezeichnet. Das erste „Retortenbaby", Louise Brown, kam 1978 in Großbritannien zur Welt. Heute gilt die IVF Behandlung als Methode der Wahl bei unerfülltem Kinderwunsch. [2]

Ablauf
Primär werden die Eierstöcke der Frau mit Sexualhormonen stark stimuliert, damit gleich mehrere Eizellen heranreifen. Die gereiften Eizellen werden dann transvaginal unter Ultraschallkontrolle abgesaugt, und im Reagenzglas („in vitro") mit Spermien zusammengebracht. Zwei bis fünf Tage nach der Befruchtung werden die entstandenen Embryonen in die Gebärmutter der Frau eingebracht (Embryo-Transfer). Im Idealfall nistet sich der Embryo in die Gebärmutterschleimhaut ein, eine Schwangerschaft beginnt[2] [3] [4]

Risiken
Eine gefährliche mögliche Nebenwirkung der IVF Behandlung ist das ovarielle Überstimulationssyndrom (OHSS), dies betrifft bis zu 5 % der Frauen. Hierbei werden die Ovarien durch Hormone zu stark angeregt, die Eierstöcke beginnen zu wachsen und es sammelt sich Flüssigkeit im Bauchraum. Die Folge sind Bauchschmerzen, Spannungsgefühlen im Bauch, Übelkeit, Erbrechen und Atemnot. [2] [5]

Um die Erfolgsquote zu erhöhen, vor allem bei vorangegangenen Fehlversuchen, werden oftmals mehrere Embryonen in den Uterus eingebracht. Daraus resultierende Mehrlingsschwangerschaften stellen für Mutter und Kinder ein deutlich erhöhtes gesundheitliches Risiko dar, und können in Fehlgeburten, Frühgeburten oder Wachstumsstörungen resultieren. [6] [7]

Das Durchlaufen einer IVF Behandlung kann sich mitunter auch für die Beziehung als strapaziös erweisen. Einerseits können sich die Kontrolluntersuchungen und Eingriffe über mehrere Jahre erstrecken und somit schwer mit dem Berufsleben vereinbar sein, zum anderen stellen die Gefühlsschwankungen zwischen Freude, Hoffnung und Enttäuschung eine psychische Belastung für eine Beziehung dar. Diese Faktoren verringern Lebensqualität und Gesundheit, was wiederrum die Erfolgschancen mindert. [8]