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VENUSHÜGEL

Anatomie und Funktion
Der Venushügel (Mons veneris – Berg der Venus) oder Schamhügel (Mons pubis) bezeichnet eine Vorwölbung oberhalb des Schambeins (Os pubis). Er liegt zwischen Vulva und Bauchgegend und ist mit Fettgewebe aufgepolstert. Die Größe des Venushügels unterliegt dem Einfluss des Hormons Östrogen und korreliert auch mit der übrigen Fettverteilung des Körpers. [1] [2][3]

Die Behaarung des Venushügels beginnt mit dem Einsetzen der Pubertät. Es befinden sich hier nicht nur Schweiß und Talgdrüsen, sondern auch Duftdrüsen, die sexuelle Lockstoffe (Pheromone) abgeben. [1]

Sexualität
Da zahlreiche Nervenfasern im Venushügel verlaufen, kann man von einer erogenen Zone sprechen. [1]

Kultur
Immer öfter wird in westlichen Kulturkreisen der Venushügel enthaart. Dies hat nicht etwa hygienische Ursachen, sondern soll sexuell anziehend wirken. [4] [5]

Dabei haben Charmehaare (Schamhaare) viele Vorteile: Zum einen haben sie eine schützende Funktion für die Vulva, zum anderen werden über die Haare sexuelle Lockstoffe (Pheromone) abgegeben. Sie sind zudem ein Zeichen der körperlichen sexuellen Reife im Rahmen der Pubertät. Ein Entfernen der Charmehaare kann die Haut schädigen, und so etwa Entzündungen und Infektionen begünstigen. [6]

In vielen Traditionen und Kulturen wird viel Wert auf einen haarfreien „Schambereich" gelegt, dazu wurden in der Vergangenheit auch gesundheitsschädliche Verfahren angewandt, etwa ein Entfernen der Haare mit Kalklauge oder arsenhaltigen Mitteln. Ein praktischer Grund war damals, etwa in der Antike und im Mittelalter, die größere Verbreitung von Milben und Läusen, die sich auch gerne in den Charmehaaren festsetzen. [5]

In letzter Zeit setzte sich vermehrt eine Charmehaarentfernung bei der jüngeren Generationen durch. Nur 16% der zwanzig bis dreißigjährigen Frauen lassen ihre Charmehaare natürlich wachsen, bei vierzig bis fünfzigjährigen Frauen hingegen sind es 45%. Als mögliche Ursache gilt die Darstellung der enthaarten Vulva als Standard in der Pornographie. Andere Umfragen zeigen einen starken Geschlechterunterschied: Während etwa zwei Drittel der Frauen sich regelmäßig enthaaren, zeigen nur 20-30% der Männer ein ähnliches Verhalten. [5] [7]

Wie man mit den eigenen Charmehaaren umgeht, sollte selbstbestimmt sein, denn letztendlich ist es Geschmackssache, wie lang oder wie kurz man die eigenen Körperhaare tragen möchte.