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Gustave Courbet
Der Ursprung der Welt
1866
Musée d'Orsay, Paris, Frankreich

17-46-Der Ursprung der Welt Courbet

Bildrechte (Foto / Werk):
CC0 // Wikipedia

Quellenangabe:
http://de.wikipedia.org/wiki/
Der_Ursprung_der_Welt


    Dieses Bild fokussiert das weibliche Geschlecht als alleinigen Bildinhalt und markiert damit einen Meilenstein in der Darstellung der Vulva. Courbet revoltierte damit gegen die gängige mythologische Überhöhung der Frau und ihres Geschlechts in der Salonmalerei[1] und setzt dieses realistische Abbild der Vulva einem illusorischen entgegen. Das Bild war der Öffentlichkeit lange Zeit nicht zugänglich und befand sich im Erstbesitz des türkischen Diplomaten Khalil Bey, der es hinter einem Vorhang verbarg. Der Künstler André Masson fertigte für einen späteren Besitzer, den Psychoanalytiker Lacan, ein Bild an, das über Courbets Gemälde gesetztwurde und eine Landschaft zeigt, die aus den Originallinien des Bildes nachempfunden wurde.[2] „Der Ursprung der Welt" zeigt einen Frauentorso ohne Kopf, die gespreizten Schenkel geben den direkten Blick auf das Geschlecht der Frau frei, das äußere, innere Schamlippen und ein behaartes Schamdreieck zeigt. Die Vagina liegt dahinter verborgen. Vergleicht man den Bildtitel mit den steinzeitlichen Vulven-Zeichen z.B. von La Ferrassie, so liegt die Vermutung nahe, dass der Künstler die Frau als Lebensspenderin ehrt. In einer anderen Interpretation lässt sich in der Darstellung eine „große Verehrung für die unverstellte Sexualität"[3] begründen. Fest steht, dass Courbet das weibliche Geschlecht enthüllte und ihm einen würdevollen Platz in der Kunstgeschichte bescherte.

Biografie: http://en.wikipedia.org/wiki/Gustave_Courbet