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ANTIKES GRIECHENLAND 800 – 146 v. Chr.

Mit dem Beginn der frühen Hochkulturen im Mittelmeerraum, u.a. jener des Antiken Griechenlands, wurde der Grundstein für den westlichen Teil Europas gelegt. Ab diesem Zeitpunkt lassen uns schriftliche Quellen am Leben und an der Vorstellungswelt des damaligen Menschen teilhaben. Manche Grundgedanken, z.B. jener der Demokratie, haben bis heute überdauert. Die Abenteuer des Odysseus, Ilias, antike Bauten und Skulpturen, Pythagoras, die griechischen Götter, Geschichtsschreiber, Dichter, Philosophen – sie alle prägten nachhaltig unser Denken und unsere Welt. Die Polis, der Stadtstaat entwickelte sich und vollwertige Bürger durften am politischen Leben teilnehmen.[1] Die Lebenserwartung der Menschen war nach wie vor gering. Die meisten arbeiteten so wie in den vorangegangenen Epochen als Bauern, handwerkliche Berufe waren v.a. in den Städten angesiedelt.[2] Das Zentrum des Handels war Athen - dort fanden regelmäßig Volksversammlungen statt, an welchen Männer teilnehmen durften, Frauen und Sklaven jedoch nicht.[3] Nach zahlreichen kriegerischen Auseinandersetzungen wurde Griechenland schließlich 146 v. Chr. zur römischen Provinz.[4] Die Rolle der Frau - sie war von politischen Handlungen ausgeschlossen, von Männern bevormundet und vom Gesetz her rechtlos - lässt sich plakativ gesprochen in zwei Bereiche gliedern. Entweder war sie Ehefrau und Mutter oder arbeitete als Prostituierte. Frauen wurden verheiratet und waren für die Sicherung der Nachkommenschaft zuständig, so wie für alle häuslichen Tätigkeiten und für die Feldarbeit, wenn sie Bäuerinnen waren.[5] Das Gewerbe der Prostitution, erstmals im 7. Jhd. V. Chr. belegt,[6] war zu dieser Zeit weit verbreitet und toleriert. Es gab Bordelle, Straßen- und Edelprostitution. V.a. junge Männer und auch Sklaven suchten die Frauen (und vereinzelt auch Männer) auf. Dabei gab es unterschiedliche Bezeichnungen für die verschiedenen sozialen Schichten, aus denen die Frauen stammten. Die Abgrenzung weist jedoch eine gewisse Unschärfe auf. ForscherInnen nehmen an, dass Hetären für mehr als rein sexuelle Handlungen gedient haben, also auch für den geistigen Austausch, und ausschließlich der Oberschicht zugänglich waren.[7] Konkubinen hingegen waren für nur für die körperliche Befriedigung zuständig.[8]

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