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Venus vom Hohlefels
35.000 - 40.000 v. Chr.
Urgeschichtliches Museum Blaubeuren, Deutschland

1-1-Venus von Hohlefels

Bildrechte (Foto / Werk):
CC-BY // Wikipedia
Autor: Thilo Parg

Quellenangabe:
http://de.wikipedia.org/wiki/Venus_vom_Hohlefels


    Der Großteil der in dieser Epoche gefundenen weiblichen Figuren weist kein Gesicht auf, der Venus vom Hohle Fels fehlt der ganze Kopf. Stattdessen findet sich an dieser Stelle eine kleine Öse, vielleicht wurde die Venus als Anhänger oder Kette getragen.[1] Brust, Schamdreieck und Vulva sind sehr deutlich geformt und überdimensional groß. Arme und Beine hatten scheinbar eine untergeordnete Bedeutung. Dies ist für die Figurinen aus dem Jungpaläolithikum typisch. Es lässt sich ein Gestaltungswille der SchöpferIn der Figur erkennen, da horizontale Gravuren den Bauchbereich akzentuieren und die Brust verzieren. Die Vulva der Frau wird als Dreieck dargestellt, an dessen Spitze ausgebildete Schamlippen zu sehen sind, die ihrerseits eine markante Gravur nach oben zeigen. Vielleicht sollte diese auffällige Linie das innere Geschlecht, die Vagina oder die Schamspalte darstellen. Auch das Gesäß wurde derart ausgeprägt gestaltet. Eine nahtlose Einkerbung zieht vom Gesäß bis zum Bauch. Über den Sinn und Zweck der Venusfiguren ist so manches spekuliert worden, vor allem werden die Statuetten immer mit Fruchtbarkeit in Verbindung gebracht. Diese Thesen sind jedoch nicht gesichert beweisbar. In einem Wikipedia Aufsatz [2] wird vermutet, dass es sich um Brustweisende Frauen handeln könnte, also um Frauen, die ihre Brust stützen oder sie umfassen, um Unheil abzuwehren. Brustweisende Frauen, so Eibl-Eibesfeldt, wurden in aller Welt zu jeder Zeit gefunden, manchmal in Verbindung mit dem sogenannten Schamweisen, hier weist die Hand zur Scham oder berührt sie.[3] Einen weiteren interessanten Ansatz bieten die Forscher McDermott und Hodge McCoid indem sie behaupten, es handle sich bei den Venusfiguren um Selbstbildnisse von Frauen, die von oben herab auf ihren Körper blicken. Dieser Zugang würde auch erklären, weshalb die Füße verkürzt dargestellt sind, Kopf bzw. Gesicht fehlen und die Brust proportional vergrößert dargestellt wird. [4]